WEIHNACHTSZEIT NEU ENTDECKT: LUSTIGE UND ERSTAUNLICHE FAKTEN

Das Bild des rundlichen, fröhlichen Mannes im roten Mantel ist heute weltweit bekannt. Doch diese Vorstellung ist jünger, als viele vermuten. Historische Darstellungen des Heiligen Nikolaus oder anderer weihnachtlicher Figuren zeigen ihn häufig in grünen, blauen oder braunen Gewändern. Das heute ikonische Rot-Weiß wurde zwar in den 1930er-Jahren durch eine Werbekampagne von Coca-Cola stark popularisiert, seine Ursprünge reichen jedoch weiter zurück.

Wie groß der tatsächliche Einfluss der Coca-Cola-Werbung auf das heutige Bild des Weihnachtsmannes war, ist umstritten. Fest steht jedoch, dass das rot-weiße Erscheinungsbild nicht allein auf den Illustrator Haddon Sundblom zurückgeht. Bereits der historische Bischof Nikolaus von Myra soll im 4. Jahrhundert eine rote Bischofsrobe getragen haben und gilt sowohl als Ursprung des Nikolausbrauchs als auch als wichtige Vorlage für den Weihnachtsmann.

Der geschmückte Tannenbaum ist aus den meisten Wohnzimmern zur Weihnachtszeit nicht wegzudenken. Dieser Brauch hat seinen Ursprung im Deutschland des 16. Jahrhunderts. Damals sollen wohlhabende Protestanten damit begonnen haben, ihre Häuser mit dekorierten Bäumen zu schmücken. Deutsche Auswanderer und Adlige, wie Prinz Albert, der Ehemann der britischen Königin Victoria, machten den Weihnachtsbaum im 19. Jahrhundert international populär. Heute ist er ein globales Symbol für das Fest.

„Jingle Bells“ gehört zu den bekanntesten Weihnachtsliedern überhaupt. Ursprünglich wurde das Lied jedoch 1857 für das amerikanische Erntedankfest Thanksgiving komponiert. Der Text beschreibt ein winterliches Pferdeschlittenrennen und erwähnt Weihnachten mit keinem einzigen Wort. Aufgrund seiner winterlichen Thematik wurde es schnell zu einem festen Bestandteil des Weihnachtsrepertoires. Übrigens war es auch das erste Lied, das jemals aus dem Weltraum übertragen wurde – von den Astronauten der Gemini 6 im Jahr 1965.

In Italien bringt nicht nur der „Babbo Natale“ (Weihnachtsmann) Geschenke. In der Nacht vom 5. auf den 6. Januar fliegt die gute Hexe „Befana“ auf ihrem Besen von Haus zu Haus. Artige Kinder finden Süßigkeiten in ihren aufgehängten Strümpfen, während unartige Kinder nur schwarze Kohle, in Form von schwarzen Zuckerstücken, erhalten. Der Legende nach erfuhr Befana am Webstuhl sitzend von der Geburt Jesu und sollte zusammen mit den Heiligen Drei Königen aufbrechen, verschob die Reise aber, um ihre Arbeit zu beenden. Als sie schließlich loswollte, war der Weihnachtsstern verschwunden, und sie fand das Jesuskind nicht mehr. Seitdem sucht sie in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar in allen Häusern nach dem Kind und bringt dabei Geschenke.

In der Ukraine gehört es zu den Weihnachtstraditionen, den Baum mit künstlichen Spinnennetzen zu schmücken. Dieser Brauch geht auf eine alte Sage zurück: Eine arme Witwe konnte sich keinen Schmuck für ihren Weihnachtsbaum leisten. In der Nacht kamen Spinnen und webten kunstvolle Netze um die Äste, die im Morgenlicht wie Silber und Gold glänzten. Heute sollen die Spinnennetze Glück und Wohlstand für das kommende Jahr bringen.

Weihnachten ist in Japan kein traditioneller Feiertag, doch seit den 1970er-Jahren hat sich eine besondere Gewohnheit durchgesetzt: Ein Festmahl bei der Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC). Ausgelöst durch eine erfolgreiche Werbekampagne mit dem Slogan „Kurisumasu ni wa kentakkii!“ (Kentucky zu Weihnachten!) ist es für viele japanische Familien zur Tradition geworden, am Heiligabend frittiertes Hähnchen zu essen. Die Menüs müssen oft Wochen im Voraus bestellt werden.