Richtig lagern und planen
Ein großer Teil der Lebensmittelabfälle entsteht, weil Produkte verderben. Oft liegt das an falscher Lagerung, zu warm, zu hell oder zu feucht. Besonders Obst und Gemüse, die ein Drittel der Abfälle ausmachen, profitieren von der richtigen Aufbewahrung. Regelmäßige Kühlschrankkontrollen, das Nach-vorne-Stellen von Lebensmitteln mit kurzer Haltbarkeit und das Abdecken von Schnittflächen können helfen, die Haltbarkeit zu verlängern. Auch eine gute Einkaufsplanung und das Vermeiden von Überkäufen tragen dazu bei weniger wegzuwerfen.


Kreative Resteverwertung


Food-Upcycling beschreibt die kreative Weiterverwendung von Lebensmittelresten, anstatt sie zu entsorgen. Dabei wird nahezu alles genutzt, was ein Lebensmittel bietet, von Blättern über Schalen bis hin zu Kernen.
Reste vom Vortag müssen dementsprechend nicht im Müll landen. Viele Gerichte wie Eintöpfe, Nudelsoßen oder Reis lassen sich problemlos einfrieren oder am nächsten Tag aufwärmen. Auch altbackenes Brot kann zu Croutons, Semmelknödeln oder Paniermehl verarbeitet werden. Schlappe Karotten oder Radieschen werden durch ein Bad in kaltem Wasser wieder knackig, und Gemüsereste eignen sich hervorragend für Suppen oder Omeletts.
Food-Upcycling-Ideen
- Blattwerk: Aus essbaren Blättern von Kohlrabi, Roter Bete, Möhren, Fenchel und Sellerie lassen sich vielseitige Gerichte zaubern: als Beilage im Salat oder wie Spinat kurz gedünstet. Sellerieblätter eignen sich zudem ideal zum Würzen oder zum portionsweisen Einfrieren, und junge Blätter passen besonders gut in frische Salate oder cremige Dips.
- Salatstrünke und Blattrippen: Salatstrünke und Blattrippen müssen nicht im Abfall landen, denn sie lassen sich vielseitig weiterverwerten. Sie können püriert als Basis für Dressings oder Smoothies dienen, Kohlstrünke lassen sich zu einem feinen Püree verarbeiten, und aus Blättern und Stängeln – etwa von Radieschen – entsteht ein aromatisches Pesto.
- Gemüseschalen: Gemüseschalen sind vielseitig einsetzbar: Zwiebel- und Knoblauchschalen verleihen Gemüsefonds und Suppen Farbe und Tiefe, während welker Salat oder äußere Blumenkohlblätter nach kurzem Andünsten und anschließendem Pürieren zu einer cremigen, aromatischen Suppe werden. Wichtig: Vor der Verwendung gründlich waschen und möglichst Bio-Qualität wählen.
- Obstschalen: Obstschalen lassen sich vielfältig weiterverwenden, anstatt sie zu entsorgen. Sie eignen sich beispielsweise hervorragend für Infused Water, aromatische Tees oder als besondere Zutat beim Backen. Besonders Zitrusschalen können zudem zu Zitronat verarbeitet werden, das vielen Süßspeisen eine fruchtige Note verleiht.
- Bio-Bananenschalen: Bio-Bananenschalen müssen nicht im Abfall landen, nach dem Kochen können sie als Beilage serviert oder knusprig gebraten mit Gewürzen zu einer überraschend leckeren Alternative zubereitet werden.
- Kerne von Obst und Gemüse: Kerne von Obst und Gemüse lassen sich kreativ weiterverwenden. Kürbis- und Melonenkerne können geröstet als knuspriger Snack oder als aromatisches Salat-Topping dienen. Papayakerne wiederum lassen sich rösten und mahlen, so entsteht ein pfeffriges Gewürz mit besonderer Note.
Bewusst genießen
Auch unterwegs oder im Restaurant lässt sich Lebensmittelverschwendung vermeiden. Kleine Portionen bestellen oder Reste einpacken lassen, sollte zur Normalität werden. Zu Hause hilft es, mit kleineren Portionen zu starten und bei Bedarf nachzunehmen, eine einfache Gewohnheit, die auch Kinder früh lernen können.
Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern spart auch Geld und Ressourcen. Mit ein wenig Planung, Kreativität und bewussterem Umgang mit Lebensmitteln kann jeder einen Beitrag leisten.